Mittwoch, 26. November 2014

2. Akt, 7. Szene



F – Ferdinand, M – Miller, Fr – Frau, P – Präsident, G – Gerichtsdiener



F: Luise! Hilfe! Der Schrecken hat sie überwältigt.

Miller bereitet sich auf einen Angriff vor, während sich seine Frau auf die Knie vor dem Präsidenten wirft

P (zu G): Nehmt sie im Namen des Herzogs Fest. Geh weg von der Schlampe, Sohn, egal ob sie ohnmächtig ist oder nicht. Wenn sie erstmal am Pranger steht, wird man sie schon mit Steinwürfen aufwecken.

Fr (zu P): Erbarmung! Erbarmung!

M (zu Fr): Bitte lieber vor Gott als vor dem da … Ich muss ja doch ins Gefängnis.

P (zu M): Du kannst dich vertun. Noch gibt es leere Galgen. Gerichtsdiener, muss ich es noch einmal sagen?

Ferdinand zieht seinen Degen hervor: Wag es, sie anzurühren, wenn du möchtest, dass der Degen deinen Kopf spaltet.

P (zu G): Wenn euch euer Brot lieb ist, ihr Feiglinge …

G greifen Luise an.

F (zu G): Ich sagte: Hört auf! Treiben Sie mich nicht aufs Äußerste, Vater!

G stoppen kurz, greifen aber erneut an.

P: Fort mit ihr!

F: Vater, sie soll am Frager stehen, aber mit mir – Bestehen Sie darauf?

P: Umso schöner wird das Spektakel. Fort!

F: Vater! Wenn Sie meine Gemahlin beschimpfen, durchstoße ich Sie, bestehen Sie darauf?

P: Tu es, wenn deine Klinge spitz ist.

F: Gott, du bist mein Zeuge. Ich ließ kein menschliches Mittel unversucht und nun muss ich zu einem teuflischen schreiten. Gerichtsdiener, ihr führt sie zum Pranger fort, in der Zwischenzeit erzähle ich der Resident eine Geschichte, wie man Präsident wird – wie du …
P: Was? Lasst sie los!

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