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Freitag, 11. Dezember 2015

Die Übertragung der Macht

MACHTÜBERNAHME
  • bis zum 30.01.1933: zahlreiche Notverordnung
  • 30.01.1933: Ernennung Hitlers zum Reichskanzler
MACHTSICHERUNG
  • 31.01.1933: Auflösung des Reichstags
  • 31.01.-05.03.1933: Wahlkampf der NSDAP (=Propagandafeldzug)
  • 27.02.1933: Brandanschlag auf den Reichstag
  • 28.02.1933: Aufhebung von Grundrechten --> Inhaftierung von politischen Gegnern, Einrichtung von KZ, Verbot der KPD
  • 05.03.1933: Reichstagswahlen; NSDAP: 43,9%
  • 21.03.1933: Reichstagseröffnung, Tag von Potsdam
  • 23.03.1933: Ermächtigungsgesetz: Ermächtigung der Regierung
  • 31.01.-07.04.1933: Gleichschaltung der Länder
  • 07.04.1933: Wiederherstellung des Beamtentums
  • 02.05.1933: Auflösung der Gewerkschaften, Gründung der Deutschen Arbeitsfront
  • 06.-07.1933: Verbot der SPD, Auflösung bürgerlicher Parteien
  • 14.07.1933: Gesetz gegen die Neubildung von Parteien --> Einparteienstaat
  • 20.07.1933: Reichskonkordat; Verbot der politischen Einmischung durch die katholische Kirche/den Vatikan
  • Sommer 1934: SA gefährdete Loyalität von Reichswehr und Wirtschaft
  • 30.06.-03.07.1934: "Röhm-Putsch": Erschießung Röhms (Chef der SA) und anderer politischer Gegner --> Terror zur allgemeinen Disziplinierung; Politische Richtungsentscheidung Hitlers zugunsten von Industrie und Wehrmacht
  • 02.08.1934: Tod Hindenburgs, Ende der Machtsicherung; Hitler = Führer und Reichskanzler

Mittwoch, 9. Dezember 2015

Inwiefern waren die Person Hitler bzw. seine Redefertigkeit ausschlaggebend für den NS-Erfolg?


  • Zahlenwörter suggerieren Struktur
  • Verwendung zahlreicher Superlative und eindringlicher Adjektive
  • Schlagworte/Charakteristische Wortfelder der NS-Ideologie
  • Anitithesen zur Stützung von ideologischen Gegensätzen oder von Feindbildern
  • appellativer Charakter
  • Thesen werden ohne argumentative Unterstützung aneinander gereiht
  • Verwendung des Pronomens "Wir" --> Solidarisierung, Gemeinschaftsgefühl
  • prägnante, kurze Sätze für zentrale Aussagen
  • pseudowissenschaftliche/-historische Argumente, sachlich falsch
  • Verwendung von abwertenden Begriffen für Feindbilder, häufig Begriffe aus dem tierischen Bereich (Juden als "Drohnen")
  • Euphemismen für moralisch verwerfliche Begriffe

Hitlers Reden war ausschlaggebend für den Erfolg der NSDAP, weil er bei seinen Reden sehr überzeugend und eindringlich sprach/auftrat. Zudem waren sein Reden leicht verständlich und haben Themen behandelt, die das Volk bewegten und Feindbilder schufen.

Donnerstag, 3. Dezember 2015

DER ZWEITE WELTKRIEG – (K)EIN KRIEG VÖLLIG NEUER DIMENSIONEN?

Neu:
  • technische Möglichkeiten, z.B. Nuklearwaffen
  • Gründe für den Krieg, z.B. Lebensraumerweiterung, Rassenideologie
  • feste Blöcke/Gegner, alleinige Kriegsschuld Deutschlands
  • Mobilisierung aller Ressourcen
  • Menschenrechtsverletzungen
  • dynamischer statt Stellungskrieg
  • Vernichtung der Zivilbevölkerung, z.B. Massenexekutionen, Bombenkrieg
  • Ausmaß der Kriegspropaganda
  • Längere Kriegsplanung Deutschlands
  • Dimension der Opferzahlen: 15 Millionen im 1. Weltkrieg, 55. Millionen im zweiten (mehr als das Dreifache)

Dienstag, 1. Dezember 2015

Der zweite Weltkrieg

Deutsche Blitzkriege
  • 01.09.1939: Deutscher Angriff auf Polen
  • 04.-06.1940: Deutsche Besetzung Dänemarks, Norwegens und Frankreichs
  • 07.-11.1940: „Luftschlacht um England“, erfolglos
  • 03.1941: Afrikafeldzug
  • 04.-06.1941: Südosteuropafeldzug

Ausweitung zum Weltkrieg
  • 22.06.1941: deutscher Angriff auf die UdSSR
  • Spätherbst 1941: vor Moskau endet deutscher Vormarsch, Zurückdrängung durch UdSSR
  • 08.12.1941: Kriegseintritt der USA

Krieg im Pazifik:
  • bis Frühjahr 1942: Japanische Expansion in Asien
  • ab Juni 1942: japanische Niederlagen
  • August 1945: Atombombenabwürfe über Japan

Niederlage Deutschland
  • 05.1943: Sieg der Westmächte in Afrika
  • 25.07.1943: Sturz Mussolinis (Italien)
  • ab 07.1943: Bombenkrieg auf Deutschland
  • 04.06.1944: Landung der Alliierten in Nordfrankreich → Beginn des Sieges der Alliierten
  • 08.05.1945: Kapitulation Deutschlands


Montag, 8. Juni 2015

Die Novemberrevolution 1918 - (K)Eine echte Chance für einen Neuanfang?

Theoretisch bestand nach dem Kriegsende ein "Vakuum", in dem sich eine neue, demokratische Ordnung sicher hätte etablieren können. Allerdings bestanden durch die Umstände nach dem Krieg, die widerstreitenden politischen Ideen und weitere Faktoren (z.B. Abhängigkeiten durch die Industrialisierung) wirkten sich hier jedoch nachteilig aus.

Montag, 18. Mai 2015

Der Erste Weltkrieg - Ein moderner Krieg

  • Kriegspropaganda
    • Staatliche Propaganda
    • Einsatz neuer Medien
    • Weltöffentlichkeit
    • Vereinnahmung der Wissenschaft
  • Waffen
    • Ersatzmunition bei Lieferengpässen
    • chemische Kampfstoffe (Giftgas)
    • bakteriologische Waffen
    • Panzer
    • Flammenwerfer
    • Bombenflugzeug
    • automatische Waffen
    • neue Strategien
      • Trommelfeuer
      • Feuerwalze
    • Telefon
    • Funktechnik
    • U-Boote
  • Kriegswirtschaft
    • Ausfuhrverbote kriegswichtiger Waren
    • Erleichterte Einfuhr von Waren
    • Höchstpreise für bestimmte Güter
    • Regulierungen der Landwirtschaft
    • freie Wirtschaft muss sich auf Kriegswirtschaft umstellen
    • Einsatz von Zwangsarbeitern
    • Enteignung von Grundstücksbesitzern
    • Ernährungsregeln

Sonntag, 17. Mai 2015

Ursachen für den Ersten Weltkrieg

  • Nationalismus
  • Imperialismus
  • Militarismus
  • Bündnisse
  • Kolonialkonflikte
  • Internationales Wettrüsten
  • Balkankrisen
  • Attentat von Sarajevo

Freitag, 15. Mai 2015

Analyse "Kriegsschuld" (K. Erdmann: Der Erste Weltkrieg)

Das vorliegende Historikerurteil von Karl Dietrich Erdmann aus seinem Buch „Der Erste Weltkrieg“ wurde 1980 in München veröffentlicht und richtet sich an das historische Fachpublikum. Inhaltlich beurteilt er die Kriegsschuld des ersten Weltkrieges anhand des Friedenswillens der Länderregierungen.

Erdmann erläutert, dass die Kriegsschuld anders zu beurteilen ist, wenn man die Frage nach dem Friedenswillen der einzelnen Länderregierungen stellt und erkennt, dass zwar keine den ersten Weltkrieg wollte, aber auch keine alles daransetzte einen Krieg zu verhindern bzw. Frieden zu stiften.
In seinem vorliegenden Historikerurteil stellt Erdmann die These auf, dass alle am ersten Weltkrieg beteiligten Länderregierungen an diesem Schuld sind, da sie nicht versucht haben, eine friedliche Einigung herbeizuführen (vgl. Z. 1-6).
Er räumt aber eine, dass einige Länderregierungen, für die er Beispiele nennt (vgl. Z. 16-21), versuchten, Frieden zu stiften, letztendlich aber keine bereit war, alles daranzusetzen, einen Krieg zu verhindern (vgl. Z. 6-11). Ferner erläutert er, dass keine Regierung einen Weltkrieg wollte (vgl. Z. 14f).
Diesen mangelnden Einsatz der Länder beim Versuch der Friedensstiftung begründet er damit, dass sie sich vor allem von ihrem eigenen Interesse leiten ließen und daher versuchten, traditionelle Ziele umzusetzen (vgl. Z. 9-14). Zudem hätten alle Länder das Risiko eines Weltkrieges gesehen, egal, wie sie sich verhalten hätten (vgl. Z. 15f).
Der vorliegende Text setzt sich mit den Ursachen für den Ausbruch des Ersten Weltkrieges im August 1914 auseinander. Hierbei wird die Kriegsschuld, die normalerweise vor allem Österreich, aber auch Deutschland, zugeschrieben wurde, da beide unbedingt einen Krieg beginnen wollten, dem mangelnden Friedenswillen der einzelnen, beteiligten Länderregierungen zugeschrieben. Jedoch führte eine Vielzahl verschiedener Faktoren zum Ausbruch des ersten Weltkrieges.

Mit dem vorliegenden Urteil versucht Erdmann seine Leser davon zu überzeugen, dass die Kriegsschuld nicht (allein) bei Österreich und Deutschland liegt, sondern bei allen teilnehmenden Staaten. Hiermit versucht er die Schuld von den beiden genannten Ländern wegzuschieben.
Dieses Urteil ist als Verteidigung seines Herkunftslandes durchaus nachvollziehbar, zumal es zu einer Zeit verfasst wurde, in der Deutschland sich selbst nicht mehr unbedingt als „böse“ darstellen musste.
Jedoch ist seine Argumentation monokausal geprägt und daher nicht überzeugend, da er nicht versucht verschiedene Ursachenmöglichkeiten miteinander zu vergleichen und zu diskutieren, welche abschließend als wahrscheinlichste Ursache anzusehen ist. Zudem stützt er seine These nicht durch Argumente, welche diese glaubwürdiger machen würden. So wirkt seine These mehr wie eine Behauptung.
Insgesamt wirkt Erdmanns These also wie eine Behauptung und ist kaum gestützt. Jedoch ist zu beachten, dass das vorliegende Historikerurteil nur eine kurzer Abschnitt aus seinem Buch ist und es daher möglich ist, dass seine These im Laufe des Buches gestützt und glaubhaft dargestellt wird.

Aus heutiger Sicht spielt Erdmanns These bei den verschiedenen Kriegsursachen eine Rolle, kann jedoch alleinestehend nicht als Kriegsursache gewertet werden, sondern nur als ein weiterer Faktor, der zum Kriegsausbruch geführt hat. Denn letztendlich wurde der Erste Weltkrieg vor allem durch ein unglückliches Zusammenspiel verschiedener internationaler Ursachen ausgelöst. Dazu gehört unter anderem der absolute Wille Österreichs einen Krieg zu beginnen, der unter dem Punkt Kriegsauslöser verbucht werden muss. Zudem hatte sich die Stimmung in Europa innerhalb der vorherigen Jahre so stark angespannt, dass es in absehbarer Zeit zu einer Explosion dieser Spannung in Form eines Krieges kommen musste. Diese beiden Ursachen sollen nur exemplarisch genannt werden, es gibt hunderte verschiedene Erklärungsansätze, diese beiden sind jedoch die wohl verbreitetsten.
Nun mag Erdmann mit seiner These recht haben, jedes Land hätte sich für den Frieden einsetzen können. Leider ist aus seinem Urteil nicht hervorgegangen, inwiefern die einzelnen Länder zu sehr von ihren eigenen Interessen geleitet wurden, um einen Krieg zu verhindern bzw. Frieden zu stiften, weshalb zu diesem Thema wichtige Information fehlen. Jedoch muss festgehalten werden, dass es für ein einzelnes Land sehr schwer gewesen wäre, alleine Frieden zu stiften, vor allem, wenn es zu diesem Zeitpunkt keine Weltmacht war, da jedes Land mit zu hohen Verlusten und einem Angriff des kriegslüsternen Bündnisses aus Österreich und Deutschland rechnen musste.

Insgesamt lässt sich nicht „die eine“ Ursache für den Ausbruch des Ersten Weltkrieges herauskristallisieren. Vielmehr ist von einem Zusammenspiel verschiedener Ursachen auszugehen. Jedoch wirkt Erdmanns These bezüglich der Ursache für den Ersten Weltkrieg äußerst schwammig und lässt sich leicht entkräften, da andere vermutete Ursachen durch um einiges schwerwiegendere Argumente gestützt werden können.

Freitag, 8. Mai 2015

Soll Deutschland Kolonien erwerben?

Aus zeitgenössischer Perspektive lassen sich diverse schlagkräftige Argumente für einen deutschen Kolonienerwerb feststellen (wirtschaftliche Motive, Konkurrenzfähigkeit, rassistische Denkmuster, etc.); Gegenpositionen waren eher unpopulär. Aus heutiger Perspektive scheinen jedoch gerade diese Gegenpositionen tragfähig, da viele prokoloniale Argumente nicht mit dem modernen Grundrechtekatalog verinbar sind. Zudem sind Negativfolgen des Kolonienerwerbs, z.B. der erste Weltkrieg, heute bekannt.

Mittwoch, 6. Mai 2015

Definitionen: Imperialismus und Kolonialismus

IMPERIALISMUS
europäische Länder wollten Einfluss außerhalb Europas gewinnen --> Macht ausweiten, dazu übernahmen sie schwache, "herrenlose" Länder

KOLONIALISMUS
planmäßige Erschließung der unbekannten Welt aus wirtschaftlichem Interesse mit verheerenden Folgen, als Rechtfertigung diente die Christianisierung

Montag, 4. Mai 2015

Außenpolitik bis zum Ersten Weltkrieg

  • Ziel: Sicherung des Deutschen Reiches
  • keine Vergrößerung Deutschlands
    • antidt. Bündnisse verhindern
    • Frankreich isolieren
  • Maßnahme: Defensivbündnisse schließen
  • Kolonien wurden von Deutschland als unsicher empfunden
  • Wilhelm II. hatte Angst und wollte mit den anderen Mächten mithalten
  • 1897/98: Ausbau der Flotte
  • Außenpolitik war von Unruhe und Ziellosigkeit geprägt --> Deutschland wurde isoliert 

Die unter Bismarck noch bestehende Bündnissituation verändert sich zunehmend durch die unter dem Einfluss des Imperialismus neu geschlossenen bzw. verworfenen (Geheim-)Verträge, sodass erste Konflikte und Blöcke schon deutlich zu erkennen sind. Zunehmend werden diese internationalen Spannungen auch auf dem europäischen Kontinent spürbar, auf dem auch durch den Zerfall des Omanischen Reiches auf dem Balkan immer mehr Unruhen entstehen

Sonntag, 5. April 2015

Agrarstaat vs. Industriestaat

Agrarstaat (AS)
  • Deutschland hat industriell schlechtere Vorraussetzungen als England
  • unabhängiger als IS
  • 1/3 der Bevölkerung lebt von Landwirtschaft
  • sichert Ernährung; altbewährt
  • Subventionen für Landwirtschaft einführen
  • keine Förderung von Handelsbeziehungen
  • "hemmende" Gesetzgebung für die Industrie
Industriestaat (IS)
  • technischer Fortschritt = Vorteil
  • internationale Konkurrenzfähigkeit
  • --> Wohlstand/Arbeitsplätze
  • AS = rückständig
  • militärische Macht
  • Infrastrukturausbau
  • Subventionen/Bildung/Steuerpolitik
  • Verbesserung der Handelsbeziehungen
  • soz. Gesetzgebung (auf Dauer)
  • Maßnahmen zur Ernährungssicherung 

Samstag, 4. April 2015

Gesellschaft im Deutschen Kaiserreich

Die Gesellschaft im Deutschen Kaiserreich war von Ambivalenzen in verschiedenen Bereichen geprägt: auf allen Ebenen von Politik, Kultur und Gesellschaft ergaben sich Widersprüche zwischen traditionellen Werten und Idealen und moderen Ansätzen.

Freitag, 3. April 2015

Bismarcks Außenpolitik

  • 1872: Zweibund (D, ÖU) gegen R
  • 1881-1885/87: Drei Kaiser Bündnios (D, ÖU, R) gegen UK, R+F, Krieg zwischen ÖU und R
  • 1882: Dreibund (D, ÖU, I) gegen F; Unterstützung im Krieg
  • 1887: Rückversicherungsvertrag (D, R) gegen F, ÖU
  • 1887: Orient-Dreibung (UK, I, ÖU)
  • --> Konflikte aus der Mitte Europas fernhalten
D=Deutschland, ÖU = Österreich-Ungarn, R = Russland, F = Frankreich, UK = England, I = Italien
  • Defensivbünde mit den entscheidenen Großmächten Europas, die sich zum Teil widersprachen
  • Versuch der außenpolit. Isolierung Frankreichs
  • Sicherung der Stellung Deutschlands
  • Absciht den Bündnisfall gar nicht erst eintreten zu lassen

Dienstag, 10. Februar 2015

Bismarcks Kulturkampf

Ursachen:
  • Konflikt:  Nationalliberale - Katholizismus als gesamteuropäisches Phänomen ("Loyalitätskonflikte")
  • 1870 Verschärfung des Unfehlbarkeitsdogmas --> seit 1864 "Kampfansage" gegen Säkularisierung; Forderung: Entlassung sich verweigernder Priester, Weigerung Bismarcks
 Maßnahmen:
  • 1871: Kanzelparagraph
  • 1872: staatliche Schulaufsicht, Verbot der Jesuiten
  • 1873: Eingriff in die Priesterausbildung
  • 1875: Zivilehe/Klostergesetz
  • zwischen 1879 und 1887 schrittweise zurückgenommen (Preußische Friedensgesetze 1886/1887
 Bismarcks Motive für den Kulturkampf:
  • uralter Machtstreit, Kampf zwischen Adel und Priestern
  • Verteidigungskampf des Staates / Kirche als Angreifer 
  • Angst vor Gefährdungspotential
Sicht des Zentrums auf die Motive:
  • keine Unterstützung im Kampf "nach außen" mehr nötig
  • konfessionelle Unterschiede als Instrumente im Wahlkampf
  • es waren keine Ansichten mehr gewünscht, die Bismarcks persönlichen Interessen zuwiderlaufen

Montag, 9. Februar 2015

Welche Rolle spielte Bismarck bei der Entstehung des deutschen Kaiserreiches?

Im Jahr der Reichsgründung war Bismarck preußischer Ministerpräsident und genoss das außerordentliche Vertrauen von König Wilhelm I. Schon früh erkannte Bismarck, dass ein großes "Gesamtdeutschland" nur zum Nutzen Preußens sein könnte. Daher wollte Preußen die führende Rolle im Deutschen Bund wollte was dem Willen der anderen Großmacht, Österreich, widersprach.
Daraufhin wurde der Deutsche Krieg ausgelöst, den Preußen gewann. Dieser konnte nur geführt werden, da es Bismarck gelang, Wilhelm I. vom "Brüderkrieg" zu überzeugen. Dies führte zur Auflösung des Deutschen Bundes und zur Gründung eines Nordeutschen Bundes, zu dem auch das im vorherigen Deutsch-Dänischem Krieg eroberte Schleswig-Holstein gehörte.
Bismarck übernahm den Posten des Bundeskanzlers im Norddeutschen Bund. Der Norddeutsche Bund und vor allem auch der Deutsche Krieg waren vom Krieg nicht gewollt und wurden als Revolution von oben wahrgenommen.
Bismarck aber erachtete es als notwendige Maßnahme der Machtsicherung und -erweiterung Preußens auch die Süddeutschen Staaten in den Bund aufzunehmen. Dazu benötigte er aber die Unterstützung des Volkes, die er durch die Schaffung eines gemeinsamen Feinddes erreichte: Frankreich. Diese Feindschaft versuchte er durch die Kandidatur des Prinzen von Hohenzollern für den spanischen Königsthron zu verstärken, was er auch erreichte, indem er einen Brief Wilhelms I. bezüglich der Forderung Frankreichs auf einen Verzicht der Kandidatur so bearbeitete, dass dieser Frankreich bloßstellte, was letztendlich zum Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges führte.
Nun verbündete sich ganz Deutschland gegen Frankreich und gewann den Krieg letztendlich, den Bismarck mitsteuerte. Ab 1870 verhandelte er mit den süddeutschen Staaten über einen Beitritt zum Norddeutschen Bund, die diesem letztendlich zustimmten.
Daraufhin verfasste Bismarck einen Brief, mit dem der König von Bayern Wilhelm I. um die Annahme der Kaiserkrone bat. Wilhelm I. wollte dies eigentlich nicht, ließ sich aber von Bismarck überzeugen, sodass es am 18. Januar 1871 zur Kaiserproklamation unddamit zur Gründung des Deutschen Kaiserreiches kam.

Insgesamt lässt sich also feststellen, dass Bismarck bei der Gründung des Deutschen Kaiserreiches eine große Rolle spielte; man kann sogar sagen, dass es ohne Bismarck wahrscheinlich kein Deutsches Reich gegeben hääte. Denn Bismarck wollte schon früh ein geeintes Deutschland haben und nutzte sein Verhältnis zu Wilhelm I., um diesen von den notwendigen Maßnahmen für die Reichsgründung zu überzeugen.

Montag, 15. Dezember 2014

König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen

*15.10.1795, Berlin
gestorben 02.01.1861, Potsdam
Regierungszeitraum: 07.06.1840 - 07.10.1858

  • nach der Französischen Revolution: Angst vor Revolution in Preußen
  • Vorlieben: Architektur, Kunst, Literatur, Religion
  • setzte sich für die Vollendung des Kölner Doms (Symbol für dt. Einheit) ein
  • wollte das mittelalterliche Ständewesen erneueren und dem Volk kein Mitspracherecht zugestehen
  • legte den Streit zwischen katholischer und evangelischer Kirche in Preußen bei
  • lehnte 1847 Verfassung ab
  • lehnte Kaiserkrone der Frankfurter Nationalversammlung ab
  • 06.12.1849: Verabschiedung einer Verfassung
  • versuchte einen kleindeutschen Bund zu gründen
  • "weich", "mangelnde Entschlusskraft"
  • wollte sich mit dem Volk versöhnen

Sonntag, 14. Dezember 2014

Politische Emanzipation und Mobilisierung in Deutschland

Märzrevolution 1848/49
|
v
politische Aufbruchstimmung
(Bildung politischer Öffentlichkeit)
|
v
politische und wirtschaftliche Zusammenschlüsse
|
v
Frühformen der politischen Parteien und Interessenverbände
|
v
a) Frauenbewegung (Ziel: Selbstverwirklichung)
b) Politische Parteien: Konservative, Rechtsliberale, politische Katholiken, Linksliberale, Arbeiterbewegung

Montag, 1. Dezember 2014

Die von der Frankfurter Nationalversammlung vorgeschlagene Verfassung aus dem März 1949



Die von der Frankfurter Nationalversammlung vorgeschlagene Verfassung sah eine demokratische Monarchie vor, das heißt, es sollte einen gemeinsamen Kaiser (erblich) Deutschlands mit erheblichen Rechten geben, unter dem ein demokratisch gewählter Reichstag stand.
Wahlberechtigt für das Volkshaus waren alle Männer über 25, die in allgemeiner, gleicher und geheimer Wahl ihren Repräsentanten wählen sollten. Dabei kam auf 50.000 Einwohner ein Abgeordneter, der für drei Jahre im Volkshaus die Interessen dieser vertreten sollte.
Gemeinsam mit dem Staatenhaus bildete das Volkshaus den Reichstag.
Das Staatenhaus bestand aus 192 Mitgliedern aus den 39 einzelnen Länderregierungen und –Parlamenten. Hierbei sollten die Bürger Deutschlands nach Landeswahlrecht Landtage wählen, die neben den Landesregierungen (wohl zumeist Adelige) über Landesangelegenheiten entscheiden sollten. Die Landtage sollten nun die Hälfte der Abgeordneten wählen, die andere Hälfte wurde von den Landesregierungen für sechs Jahre bestimmt.
Der Reichstag entsandte nun Minister in die Reichsregierung, diese wurden jedoch von Kaiser ernannt und auch wieder entlassen. Zudem durfte der Kaiser den Reichstag einberufen und auflösen, auch hatte er eine Vetorecht, mit dem er den Erlass von Gesetzen auf jeden Fall aufschieben konnte. Er übernahm die völkerrechtliche Vertretung und repräsentierte damit sein Land gegenüber dem Rest der Welt, auch hatte er den Oberbefehl über das Reichsheer.
Als weiteres Organ war das Reichsgericht vorgesehen, dessen Einsatz und Organisation über ein noch nicht vorhandenes Gesetz geregelt werden sollte.

Insgesamt hebelt sich die Frankfurter Nationalversammlung selber aus, da der Kaiser die Minister und auch die Frankfurter Nationalversammlung auflösen konnte und die Frankfurter Nationalversammlung über keinerlei Macht über den Kaiser verfügte.

Samstag, 29. November 2014

Die Märzrevolution 1848

  • gesamteuropäisches Phänomen
  • Liberale und nationale Forderungen
  • teilweise gab es aber internationale Gebiete --> Streitigkeiten --> Kriege

Folgen:
  • demokratische Verfassungsstaaten
    • wurden von den Monarchien militärisch niedergeschlagen, aber der Gedanke blieb
  • Nationalitätenkonflikte

Ursachen
  • Bevölkerungswachstum
  • Landwirtschaft diente nicht mehr nur dem Selbsterhalt
  • erste Maschinen --> Arbeitsplatzmangel --> Lohnsenkungen --> Armut (Pauperismus)
  • katastrophale Arbeitsbedingungen (z.B. eine Wochenarbeitszeit von 90 Stunden)
  • Auswanderung (vor allem nach Amerika)
  • Landflucht
  • nur wenige Fabriken --> Arbeitsplatzmangel
  • 1847: Missernten --> Hunger

Ziele
  • Abschaffung der Karlsbader Beschlüsse
  • Einführung von Verfassungen
  • Garantie der Menschenrechte und politische Mitbestimmung
  • deutsche Einheit
  • soziale Gerechtigkeit

Träger
  • (Bildungs)Bürger
    • gegen Stände und die Monarchie
    • führende politische Köpfe
    • Mehrheit in der Frankfurter Nationalversammlung
  • städtische Unterschicht
    • Mehrheit der Revolutionäre
    • litten unter materieller Not
    • stellten soziale Forderungen
  • Landbevölkerung
    • litt unter materieller Not
    • stellte soziale Forderungen
  • gemäßigte Liberale
    • forderten Verfassungen und rechtsstaatliche Strukturen
    • forderten eine geringe politische Beteiligung
  • radikale Demokraten
    • forderten ein allgemeines Wahlrecht
    • forderten republikanische Staatsformen

Verlauf
  • 02.1848: Februarrevolution in Paris
    • Träger: Kleinbürger und Arbeiter
    • Auslöser: Hunger, Rezession, soziale Ungerechtigkeit, keine politische Mitbestimmung für alle
    • schwappte nach Deutschland über
  • erfolgreiche Revolutionen in Klein- und Mittelstaaten, vor allem im Süden Deutschlands
  • in Österreich waren die Auslöser vor allem politischer und wirtschaftlicher Rückstand sowie soziale Missstände, zudem wollten sich die Tschechen, Ungarn und Italiener von Preußen lösen
  • 13.03.1848: Vertreibung von Fürst Metternich aus Österreich
    • die Armee wurde abgezogen
  • Preußen gewehrte aus Angst vor einer Revolution eine Verfassung
  • 18.3.1848: Barrikadenkämpfe in Preußen
  • 28.3.1848: Einberufung eines liberalen Regierungkabinetts in Preußen
  • 25.4.1848: Verfassung in Österreich, die aber von der Bevölkerung nicht akzeptiert wird --> Flucht des Kaisers
  • 1.5.1848: Wahl zur Frankfurter Nationalversammlung
  • 18.5.1848: Eröffnung der Nationalversammlung
  • 22.7.1848: ein verfassungsgebener Reichstag wird einberufen (Frankfurter Nationalversammlung)
  • 17.08.1848: Ende des Untertanentums
  • In Süddeutschland fanden aktive Reformen statt, die Revolution wurde von einer breiten Mehrheit gestützt
  • Österreich wehrt sich gegen Aufstand der nichtdeutschen Nationalbewegungen
  • innere Spaltung der Revolution: kein Zusammenhalt zwischen Bürgern und der Unterschicht
  • im Verlauf verbündeten sich die Liberalen mit den Fürsten gegen die Demokraten
  • es herrschte eine Angst vor Folgen wie bei der Franz. Revolution --> Revolutionsbewegung schlief ein
  • 6.10.1848: revolutionärer Aufstand in Wien --> Wien wurde militärisch zurückerobert
  • 10.11.1848: die preußische Armee eroberte Berlin ohne großen Widerstand zurück
  • 3.1849: Beschluss der Verfassung; die Kaiserkrone wird Preußens König angeboten --> der lehnt ab --> erneute Revolutionswelle in Süddeutschland --> Fürsten fühlten sich gestärkt --> Auflösung der Frankfurter Nationalversammlung
  • kurze Zeit später ergaben sich auch die letzten Revolutionäre
    • es wirkte, als sei der revolutionäre Gedanke eingeschlafen

Frankfurter Nationalversammlung
  • Vorparlament organisierte die Wahlen von 830 Abgeordneten
  • die Abgeordneten repräsentierten nicht die soziale Wirklichkeit in Deutschland --> Abgehobenheit und Wirklichkeitsfremde
  • es gab keine Parteien
  • Themen: Staats- und Verfassungsordnung, nationale Einheit
  • Mehrheit forderte eine vom Volk gewählte Legislative, dabei aber eine starke, monarchische Exekutive
  • Demokraten: einheitliches Deutschland
  • Konservative: Erhaltung der alten Zustände
  • Liberale: Bundesstaat mit zentraler Legislative und Zentralgewalt, aber förderalen Elementen
  • es herrschte eine allgemeine Einigkeit über die Grundrechte, das Problem war die Frage der Staatsorganisation
  • Wahlrecht
    •  Liberale und Konservative: nach Besitzverhältnisen gestaffeltes Zensuswahlrecht
    • Demokraten: allgemeines und gleiches Wahlrecht
  • Staatsgebiet: ein deutscher Nationalstaat und preußischer Krone