Dienstag, 30. September 2014

Kabale und Liebe in moderner Sprache, 1. Akt, 4. Szene

F - Ferdinand, L - Luise

F: Du bist blass?
L: Es ist nichts. Du bist ja da. Es ist vorüber.
F: Liebst du mich denn noch? Ich fliege nur her, um zu sehen, ob du heiter bist, und dann gehen und es auch sein, aber du bist es nicht.
L: Doch, doch mein Geliebter.
F: Sag´ mir die Wahrheit. Du bist´s nicht. Ich kann dich durchschauen. Was hast du? Geschwind! Was bekümmert dich?
L: Ferdinand, du musst doch wissen, wie schön sich das bürgerliche Mädchen in dieser Sprache erscheint!
F: Was ist das? Wie kommst du auf sowas? Du bist nur meine Luise - nicht mehr und nicht weniger! Würdest du mich voll und ganz lieben, dann hättest du gar keine Zeit gehabt, uns zu vergleichen. Wenn ich bei dir bin, schmilzt mein Verstand, und du bist neben der Liebe noch klug? Schäme dich! Jeden Augenblick, den du mit Kummer verbringst, stiehlst du mir!
L: Du willst mich einschläfern, willst meine Augen von den Problemen weglocken. Ich sehe in die Zukunft: Die Stimme des Ruhms - deine Lebensplanungen - dein Vater - mein nichts ... Man trennt uns!
F: Trennt uns! Woher hast du diese Ahnung? Wer kann den Bund zweier Herzen lösen? Ich bin ein Edelmann. Unsere Liebe ist vorherbestimmt. Mein Wappen ist nicht mehr wert als Vorherbestimmung. Nur die Liebe kann mir alles versüßen, auch das, was mein Vater mir vermachen wird.
L: Wie ich deinen Vater fürchte!
F: Ich fürchte nur die Grenzen deiner Liebe. Die Liebe nimmt mir alle Angst. Ich werde dich beschützen. An meinem Arm sollst du durchs Leben hüpfen, der Himmel soll dich schöner zurückbekommen, als du ihn verließt und eingestehen, dass nur die Liebe zuletzt die Seele berührt.
L: Ich bitte dich, schweige! Du weißt nicht, dass deine Hoffnungen mein Herz wie Rachegöttinnen anfallen.
F: Luise? Wie? Was?
L: Ich hatte diese Träume vergessen und war glücklich. Von heute an ist der Freide meines Lebens vorbei! Wilde Wünsche werden in meinem Herzen rasen. Geh! Niemand wird das Feuer in meinem Herzen löschen können, das du ausgelöst hast!

Montag, 29. September 2014

Kabale und Liebe in moderner Sprache: 1. Akt, 3. Szene

L - Luise, M - Miller, F - Frau

L: Guten Morgen, lieber Vater.
M: Brav, Luise. Es freut mich, dass du so fleißig an deinen Schöpfer denkst. Bleib immer so und sein Arm wird dich halten.
L: Ich bin eine schwere Sündnerin, Vater. War er da, Mutter?
F: Wer?
L: Ich vergaß, dass es außer ihm noch Menschen gibt. War von Walter nicht da?
M: Ich dachte, den Namen hättest du in der Kirche gelassen.
L: Ich verstehe ihn (Gott), ich fühle sein Messer an meinem Gewissen, aber es kommt zu spät. Der Himmel und Ferdinand reißen an meiner Seele. Aber wenn meine Freude über sein Meisterstück mich ihn selbst übersehen macht, Vater, muss Gott das nicht ergötzen?
M: Da haben wir´s. Das Ergebnis des gottlosen Lesens!
L: Wo er jetzt wohl ist? Ich bin ein schlechtes, vergessens Mädchen. Er verzeih mir! Ich beweine mein Schicksal nicht, ich will ja nur an ihn denken. Wenn sich die Mücke in ihren Strahlen sonnt, kann sie das strafen, die majestätische Sonne?
M: Ich gäb alles hin, hättest du Ferdinand nie gesehen.
L: Was sagt er da? Nein! Er meint es anders! Er wird nicht wissen, dass Ferdinand mein ist, mir geschaffen, zur Freude vom Vater der Liebenden. Als ich ihn das erste Mal sah, wusste ich: Er ist´s, er, der mir immer fehlte. Die Welt war schön. Ich wusste von keinem Gott mehr, un doch hatt´ich ihn so geliebt.
M: Luise, nimm alles, den Major, Gott ist mein Zeuge, ich kann ihn dir nimmer geben.
L: Aber ich will ihn jetzt nicht. Ich entsag ihm für dieses Leben. Dann, wenn die Schranken zwischen Adel und Bürgertum nicht mehr gibt, Menschen nur Menschen sind, wenn Gott kommt, werde ich reich sein, denn dort rechnet man Tränen für Triumphe und schöne Gedanken für Ahnen an. Ich werde dann vornehm sein, was hätte er mir dann noch voraus?
F: Luise, der Major, wo verberg ich mich nur?
L: Bleib doch, Mutter!
F: Wie seh ich denn aus? Ich muss mich ja schämen vor dem Major!

Sonntag, 28. September 2014

Kritik an der Aussagefähigkeit des BIPs als Wohlstandsindikator

"Ohne Wachstum ist alles nichts" behauptet Friedrich Heinemann und plädiert damit für die Beibehaltung des BIPs als Wohlstandsindikator. Doch ist ohne Wachstum alles nicht?
Zur Beantwortung dieser Frage muss ersteinmal geklärt werden, was das BIP überhaupt ist. Das BIP ist der Marktwert aller für den Endverbrauch bestimmten Waren und Dienstleistungen die in einem Land in einem bestimmten Zeitabschnitt hergestellt werden. Nun ziehen einige das BIP als Indikator für Wohlstand heran, andere halten das BIP als Wohlstandsindikator für vollkommen ungeeignet.
Verteidiger des BIPs als Wohlstandsindikator behaupten, dass einen zu viel Freizeit, wie man sie zum Beispiel als Arbeitsloser hat, unglücklich macht. Kritiker entgegnem dem, dass eine 7/24 Arbeitswoche ohne jegliche Freizeit und wenig Schlaf erstens noch unglücklicher macht und zweitens äußerst ungesund ist. Daher würde die These "Ohne Freizeit ist alles nichts" viel mehr stimmen da man ohne Freizeit sein Reichtum gar nicht genießen kann und man sich daher auch nicht als wohlhabend fühlen kann.
In diesem Zusammenhang kann man auch anführen, dass sich niemand über eine hohe Arbeitslosenquote oder Arbeitslosigkeit freut, es aber auch niemanden freut, wenn alle nur noch gestresst sind oder man Burn-out hat, sodass man das Leben nicht mehr genießen kann.
In dieser freut sich auch niemand mehr über eine gute Infrastruktur oder zahlreiche öffentliche Einrichtungen, sodass ein BIP-Wachstum auch nicht durch die öffentliche Hand zu Wohlstand führen kann, wenn man mit dem eigenen Leben unzufrieden ist.
Denn genau das bedeutet dieser Begriff "Wohlstand": Nicht nur Geld haben, sondern sich sicher fühlen; Freizeit, Familie und Freunde haben, wenig gestresst sein und das Leben auch mal genießen zu können. Und all diese Faktoren spiegelt das BIP nicht wider.
Fürsprecher des BIPs mögen nun anführen, dass es zum aktuellen Zeitpunkt keinen besseren Wohlstandsindikator gibt, aber hieran arbeiten schon zahlreiche Wissenschaftler.
Daher ist und war das BIP meiner Meinung nach nicht als Wohlstandsindikator geeignet, da für mich nben dem Faktor Reichtum bzw. Wachstum vor allem meine Zufriedenheit mit meinem Leben wichtig ist und ich diese brauche um mich als wohlstehend zu bezeichnen. Denn was bringt mir Geld, wenn ich mein Leben nicht genießen kann und unglücklich bin?

Samstag, 27. September 2014

Meiose

Dient der Zellteilung der geschlechtlichen Zellen (Spermien und Eizellen).

Prophase I: Chromosomen umweinden sich paarweise, maximale Verkürzung durch Spiralisierung
Metaphase I: Kernhülle ist aufgelöst, homologe Chromosomen ordnen sich in der Äquatorialebene an, Spindelfasern binden sich an die Centromeren
Anaphase I: Chromosomen werden zum Zellpol gezogen, Chromosomen werden im Gegensatz zur Mitose nicht an den Centromeren getrennt, sondern wandern ganz zu den Zellpolen
Telophase I: Zellteilung, beim Mann entstehen zwei gleichgroße haploide Zellen, bei der Frau zwei haploide, eine große (Eizelle) und eine kleine (Polkörperchen).

Vergleich: Mitose - Meiose
Ort des Teilungsvorgangs: überall (Somazellen) - Geschlechtszellen (Keimzellen oder Ganeten)
Chromosomensatz der Ausgangs(Mutter)Zelle: diploid - diploid
Chromosomensatz der Tochterzelle: diploid - haploid
Was wird getrennt?: Schwesterchromatiden - homologe (Schwester)Chromosomen + Schwesterchromatiden
Ergebnis des Vorgangs: 2 genetisch identische Tochterzellen - 4 Spermien oder 1 Eizelle und drei Polkörperchen, die absterben
Bedeutung: Wachstum, ungeschlechtliche Fortpflanzung, Zellerneuerung - geschlechtliche Fortpflanzung, Neukombinierung des Erbgutes

Freitag, 26. September 2014

Aufbau der DNA

Der Begriff DNA steht für Desoxyribonucleinsäure. Ein menschlicher DNA-Faden ist rund 100cm lang.
Die DNA sieht wie eine Wendeltreppe aus: Das Geländer bilden Desoxyribose (eine Zuckerart) und Phopsphorreste. Gemeinsam mit einer Base bilden sie ein Nucleotid.
Die Treppenstufen stellen die Basen dar. Hierbei liegen sich immer Guanin und Cytosin und Adenin und Thymin gegenüber. Cytosin und Thymin sind Pyrimidinbasen, Adenin und Guanin Purinbasen.
Die Basen sind über zwei Wasserstoffbrücken (Adenin und Cytosin) bzw. drei (Gunain und Thymin) miteinander verbunden.

Donnerstag, 25. September 2014

DNA-Replikation

Zuerst trennt die Helicase die beiden DNA-Stränge an den Replikationsursprüngen voneinander, es entstehen eine Replikationsgabel und -blase.
Die Primase bildet/katalysiert den Primer. Dieser passt an eine Stelle der DNA und von dort aus kann die DNA-Polymerase die DNA "kopieren" (synthesieren). 
Da die DNA-Replikation immer nur in die Richtung 5´ zu 3´stattfinden kann, gibt es einen kontinuierlichen und einen diskontinuierlichen Strang.
Bei dem kontinuierlichen Strang findet die Synthese kontinuierlich statt und verfolgt die Helicase.
Die diskontinuierliche Synthese bewegt sich von der Helicase weg und findet an mehreren Stellen gleichzeitg statt, sodass einzelne Stückchen entstehen, die Okazaki-Fragmente genannt werden. Die Ligase "verklebt" diese Fragmente miteinander, sodass ein neuer, durchgängiger DNA-Strang entsteht.
Die DNA-Polymerase baut schlussendlich den DNA-Primer wieder ab.
So entstehen vier neue DNA-Stränge.

Mittwoch, 24. September 2014

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP)

Das BIP ist der Marktwert
  • spiegelt den Wert der Güter wider
  • damit man verschiedene Güter zusammenrechnen kann, werden Marktpreise verwendet
aller
  • alles was hergestellt und auf legalen Märkten verkauft wird
  • nicht, was zu Hause produziert wird
für den Endverbrauch bestimmten
  • nur End-, keine Zwischenprodukte, da sonst Produkte doppelt zählen würden
Waren und Dienstleistungen
die in einem Land
  • alles was innerhalb der geografischen Grenzen eines Landes erwirtschaftet wird
in einem bestimmten Zeitabschnitt
  • Produktionswert innerhalb eines Intervalls
  • saisonbedingte oder angepasste Zahlen
hergestellt werden
  • es werden nur neue Produkte und keine Weiterverkäufe gezählt

Formel:
BIP = C + I + A + NX

C = privater Konsum
I = Investitionen
A = Staatsausgaben
NX = Nettoexporte, also Exporte abzüglich der Importe

Nominales BIP: Wirtschaftswachstum ohne Einberechnung der Inflation
Reelles BIP: Wirtschaftswachstum mit Einberechnung der Inflation

Montag, 22. September 2014

Warum beschäftigen wir uns mit Geschichte?

Mahatma Gandhi: "Die Geschichte lehrt die Menschen, dass die Geschichte den Menschen nichts lehrt."

Mahatma Gandhi behauptet, dass die Geschichte die Menschen lehre, dass diese ihnen nichts lehrt. Dies mag er darauf beziehen, dass sich vor allem in der Vergangenheit dieselben "Fehler", z.B. Kriegsausbrüche, immer wieder wiederholt haben.
Betrachtet man aber die Gegenwart, lässt sich erkennen, dass dies nicht mehr unbedingt der Fall ist. Vor allem in der westlichen Welt reagiert man nicht mehr mit Krieg auf Provokationen anderer Staaten, sonder versucht durch Verhandlungen friedliche Lösungen zu finden.
Diese Einstellung lässt sich mittlerweile in vielen Teilen der Welt wiederfinden, auch wenn immernoch Kriege geführt werden.
Insgesamt lässt sich hier ein Lernen aus der Geschichte erkennen. Zudem besteht das Lernen aus der Geschichte aus einigem mehr.
Denn man muss geschichtliche Kenntnisse haben, um unsere heutige Welt zu verstehen. Die Frage "Warum ist unser Staatssystem eine Demokrate?" z.B. lässt sich nur mit einem Blick in die Geschichte vollständig beantworten.
Auch hat uns die Geschichte gelehrt, potenzielle Gefahren zu erkennen, da sich bestimmte Muster immer wieder wiederholen. So weiß man heute, dass sich der Nationalsozialismus bei ökonomischen Problemen schnell verbreitet und versucht diese zu vermeiden/bekämpfen.
Zudem müssen wir uns mit Geschichte beschäftigen, weil jeder von uns eine Geschichte hat. Und diese Geschichte kann uns auch zusammenbringen, da sich Teile der individuellen Geschichte immer wieder mit Teilen der Geschichten anderer überschneiden.
Auch muss man sich fragen, was es denn bringen soll, wenn man sich gar nicht mehr mit Geschichte beschäftigt bzw. diese nicht mehr gelehrt wird. Denn wenn wir uns mit Geschichte auseinandersetzen, können wir zumindest versuchen, alte Fehler zu vermeiden. Tun wir es nicht, werden sich dieselben Muster auf jeden Fall immer wieder wiederholen.

Insgesamt ist Gandhis Ansicht nicht zuzustimmen, da wir die Geschichte brauchen, um aus ihr zu lernen und alte Fehler zu vermeiden. Das Problem ist nämlich nicht, wie Gandhi meint, dass wir nicht aus der Geschichte lernen können, sondern, dass einige noch nicht erkannt haben, dass sie aus der Geschichte lernen können.

Sonntag, 21. September 2014

Kabale und Liebe in moderner Sprache, 1. Akt, 2. Szene

F - Frau, W - Wurm, M - Miller

F: Guten Tag, Sekretär Wurm.
W: Wo ein Adliger ist, da interessiert man sich nicht für mich.
F: Was Sie nicht sagen! Ferdinand ist immer mal wieder da, aber deswegen verachten wir doch niemanden!
W: Wie geht es denn Luise? Ist sie noch meine Zukünftige?
F: Luise ist doch nicht hochmütig (überheblich, stolz)! Leider ist sie eben in die Messe gegangen.
W: Das freut mich. Ich werde eine fromme, christliche Frau haben!
F: Wenn wir Ihnen sonst irgendwie helfen können ...
W: Danke.
F: Aber Sie werden doch selbst sehen, dass gut gut ist und besser besser. Sie verstehen doch, dass man dem Glück seines einzigen Kindes nicht im Weg stehen möchte?
W: Wie meinen Sie das denn?
F: Nun, der liebe Gott will meine Tochter ja wohl als Madam haben ...
W: Was?!?
M: Bleiben Sie sitzen! Wie soll Luise denn zur Madam werden?
F: Reg dich nur auf. Ich weiß, was Ferdinand gesagt hat.
M: Halt den Mund! Was kannst du denn wissen? Sorgen Sie sich nicht um den Quatsch! Wurm, Sie werden doch nicht denken, dass ich durch Luise aufsteigen möchte?
W: Eigentlich waren wir schon so gut wie verlobt. Ich kann eine Familie ernähren und habe die Chance mich hinaufzuarbeiten. Meine Absichten sind ernsthaft!
M: Es bleibt beim Alten. Ich zwinge meine Tochter nicht. Wenn Sie um Luise werben und sie ja sagt, muss sie zusehen, dass sie glücklich wird, wenn sie nein sagt - noch besser - akzeptieren Sie dies. Was sollte es mir bringen, Luise zu etwas zu zwingen? Mich würde nur das schlechte Gewissen plagen!
F: Ich stimme dem nicht zu. Luise ist zu etwas Höherem bestimmt, und ich klage, wenn mein Mann sich zu etwas beschwatzen lässt!
W: Ein väterlicher Rat vermag bei Töchten viel. Sie kennen mich doch, oder?
M: Das Mädchen muss Sie kennen. Sie sehen nicht gut aus. Ich kann nicht sagen, ob Sie zu meiner Tochter passen. Ich rate meiner Tochter zu keinem, aber ich werde Luise von Ihnen abraten. Denn wer es nicht schafft, meine Tochter selbstständig zu überzeugen, dem traue ich nichts zu. Sie scheinen ein Hasenfuß (ängstlich) zu sein. Ein Mann muss ein Mädchen hinter dem Rücken der Eltern von sich zu überzeugen und das Mädchen muss nur noch diesen wollen. Das ist Liebe!
W: Meine Empfehlung.
M: Er hört nicht auf mich - es ist wie Gift, wenn ich ihn sehe. Ein verbotener, widriger Kerl, der nicht hierhin gehört. Mit kleinen, tückischen Mausaugen, brandrotem Haar. Nein, meine Tochter soll so einen Kerl nicht heiraten, lieber soll sie ...
F: Der Hund!
M: Du aber auch mit diesem höllischen Ferdinand! Was sollte das Gelaber von unserer Tochter als gnädige Madam? Das ist mir der Rechte. Dem muss man sowas sagen, wenn´s morgen die ganze Stadt wissen soll! Dann hören´s der Fürst und der Präsident - und schwupps hast das Donnerwetter am Hals!

Samstag, 20. September 2014

Kabale und Liebe in moderner Sprache 1. Akt, 1. Szene

M - Miller, F - Frau

M: Die Liebesaffäre zwischen Luise und Ferdinand wir ernst. Man redet schon über die beiden. Mein Ruf wird ruiniert. Der Präsident (Ferdinands Vater) wird es erfahren - ich werde Ferdiand also Hausverbot erteilen.
F: Aber es ist doch nicht deine Schuld!
M: doch, ich bin der Herr im Haus und hätte den beiden klarmachen müssen, dass sie das nicht dürfen - oder es Ferdinands Vater mitteilen sollen. Ferdinand wird sich eh ohne Probleme aus der Affäre ziehen können, und das ganze Unglück kommt über uns.
F: Unsinn! Was soll uns schon passieren?
M: Aber was soll den aus den beiden werden? Er kann sie nicht heiraten und als Mätresse soll er sie auch nicht nehmen! Ferdinand hat´s schon mit so vielen getrieben, da wird er sich über eine Jungfrau freuen. Man kann kaum auf Luise Acht geben, so geschickt wie Ferdinand ist, wird er sie bald schwängern. Luise ist dann lebenslang geschändet, bleibt ewig Jungfer oder wird zur Hure. Ich weiß doch selbst, dass man in dem Alter nur an Schönheit interessiert ist, und irgendwann wird er sie sitzen lassen.
F: Wenn du nur seine Liebesbriefe lesen würdest, wüsstest du, dass ihm nur um ihre Seele geht.
M: Er benutzt die Poesie doch nur um sie rumzukriegen! Und ehe man sich versieht, hat er sie verlassen!
F: Aber ihre Verbindung hat doch auch Vorteile! Deine Tochter betet doch auch immer aus seinen Büchern!
M: Als wüsstest du was vom Beten! Ferdinand kennt das wahre Leben noch nicht. Luise saugt Fantasien ein und ehe man sich versieht, verliert sie das letzte bisschen Christentum! So wird sie noch ihre Heimat verlieren, und schämt sich schon, dass ich, ihr Vater, Musiker bin. Letztendlich verliere ich so noch einen Schwiegersohn, der meinem Geschäft gut getan hätte. Nein, ich werde Ferdinand klarmachen, dass er sich hier nicht mehr blicken lassen soll!
F: Benimm dich! Denk auch an seine Geschenke!
M: Das Blutgeld meiner Tochter? Fahr zum Teufel! Bevor ich Geld von dem annehme, bettle ich lieber um Essen. Und hör du mit dem Kaffeetrinken und Tabakschnupfen auf, damit wir unsere Tochter nicht verkaufen müssen! Auch ohne Ferdinand hatten wir immer genug!
F: Nur weil Ferdinand der Sohn vom Präsidenten ist, muss man ihn doch nicht vertreiben!
M: Genau das ist doch der Punkt! Wenn der Präsident ein rechtschaffender Vater ist, wird er mir danken! Ich werde mich schick kleiden und dann bei Seiner Exzellenz anmelden lassen. Dann werde ich ihm sagen, dass sein Sohn ein Auge auf meine Tochter geworfen hat, meine Tochter aber zu schlecht ist, um Ferdinands Frau zu sein und zu gut, um seine Hure zu sein. Mein Name ist Miller!

Freitag, 19. September 2014

Warum stimmten immer mehr Menschen Hitler zu?



Zwei Stellungsnahmen zu Sekundärliteratur zum Thema "Warum stimmten immer mehr Menschen Hitler zu?". Die Aufgabe findet sich in dem Schulbuch "Zeiten und Menschen 3" des Schoeningh-Verlages.

1.

Der Historiker Klaus Bergmann erklärt in seinem Aufsatz, der 1997 in einer Fachzeitschrift für GeschichtslehrerInnen erschienen ist, die auch Unterrichtsmaterialien für Schüler bietet, über die Zustimmung und Verführung in der NS. Zeit.



Als Gründe für die allgemeine und wachsende Zustimmung der Bevölkerung zu der nationalsozialistischen Diktatur sieht er einerseits, dass sich die Menschen nach einer Alternative zu der zerstrittenen Weimarer Republik gesehnt haben, ohne verschiedene Gesellschaftsschichten und mit Anerkennung für jeden. Dies bot die „Volksgemeinschaft“, die sehr besonders und wie eine großartige Attraktion wirkte (Z. 1-11).

Des Weiteren war die Bevölkerung wütend über den Versailler Vertrag mit seinen schwammigen und harten Bestimmungen, wo sie sich persönlich angegriffen fühlte. Hitler lehnte sich gegen diese engen Bestimmungen auf und verletzte sie, was die Bevölkerung begeisterte (Z. 12-18).

Auch hat Hitler der enttäuschten und von der Weltwirtschaftskrise geplagten Bevölkerung einen Sündenbock geliefert: Die Ausländer. Die Juden, die Sinti und die Roma. Die waren an der gesamten misslichen Lage schuld. Hitler unternahm endlich etwas, es änderte sich etwas – und für den größten Teil der Bevölkerung in eine positive Richtung (Z. 19-28).

Letztendlich war es Hitler selbst, der die gesamte Bevölkerung begeisterte und ihr Halt bot, ihr sagte, wo es lang geht, wie man sich zu verhalten hat (Z. 29-33).



Viele der von Bergmann genannten Thesen kann ich sehr gut nachvollziehen. Er schneidet die wichtigen Themen an, die Krise der Weimarer Republik und der Versailler Vertrag, aber auch die Begeisterungsfähigkeit Hitlers.

Jedoch deutet er zwar auf die Weltwirtschaftskrise (z.B. Z. 9), aber er schneidet sie nicht wirklich an. Das ist ein Punkt, den ich vermisse.

Auch empfinde ich den Bezug auf den Aspekt Hitler, der für mich ein Hauptgrund des Aufsteigens des Nationalsozialismus ist, mit nur fünf Zeilen als zu kurz im Vergleich zu der gesamten Textlänge.



Insgesamt hat er jedoch eine gute Zusammenfassung der Gründe, warum Hitler an die Macht gelangte und warum die Bevölkerung ihm zustimmte, geliefert, die ich genauso nennen würde, wenn auch mit eventuellen längeren Ausführungen.





2.

Der Historiker Rolf Schörken versucht in seinem Text für ein Geschichtsbuch der 10. Klasse, das sich direkt an die Schüler wendet, zu begründen, warum das deutsche Volk einem Diktator wie Hitler zu Füßen lag und alles für ihn gemacht hätte.



Als ersten und einzigen Grund nennt er den Führer Adolf Hitler. Dass dieser sich nie als Diktator darstellte, sondern als Führer und das Volk diesen Begriff nicht mit einem Diktator oder Alleinherrscher in Verbindung bringt, sondern als etwas Modernes und Zukunftsverheißendes (Z. 5-6), aber auch gleichzeitig als eine allmächtige Gottheit (Z. 33-39) und der Nationalsozialismus dementsprechend eine eigene Religion war. Dies zeigte sich auch durch die Unliiertheit Hitlers (Z. 30-33). Auch stellte sich Hitler als volksnah dar, als arm und bescheiden. Nie trug er prunkvolle Kleidung oder legte Wert auf Besitz, sondern wollte nur „das Beste für sein Volk“ (Z.28-33).



Ich kann sämtlichen Aspekten, die Hitler betreffen, zustimmen. Er war ein ausgezeichneter Redner und hat sich selber bestens inszeniert. Auch glaube ich, dass Hitler ein sehr wichtiger Grund für die Zustimmung der Bevölkerung zum Nationalsozialismus war. Jedoch vermisse ich die anderen Aspekte, die sicherlich auch ihren Beitrag zur Machtübernahme Adolf Hitlers beigetragen haben, wie etwa die Weltwirtschaftskrise, die kriselnde Weimarer Republik Weimar und der Versailler Vertrag.



Daher halte ich das Urteil von Schörken für durchaus nachvollziehbar und kann diesem sehr gut zustimmen, da das auch meine Meinung ist. Jedoch fehlen mir einige wichtige Aspekte für eine umfassende Beleuchtung des Themas.

Mittwoch, 17. September 2014

Das Kriegsgeschehen im Überblick



Datum
Schauplatz
Beteiligte
Ereignis
3.1938
Österreich
Ger, Aus
Anschluss Österreichs
29.9.1938
München
Ger, Eng, Fra
Konferenz zur Abwendung eines Krieges um die Slowakei, Zusprechung des Sudetengebiets an Ger
15.3.1939
Rest-Tschechei
Ger
Deutsche Truppen marschieren in die Rest-Tschechei ein und machen das Gebiet zum Schurzgebiet Böhmen und Mähren
Nächste Monate
Europa
Fra, Eng
gaben Garantieerklärungen für Fortbestand anderer europäischer Staaten ab
rüsteten Armeen auf
23.8.1939
Ger/UdSSR
Ger, UdSSR
Nichtangriffspakt
1.9.1939
Polen
Ger
Deutsche Truppen marschieren unter Vorwand in Polen ein, Beginn des 2. Weltkriegs
3.9.1939
Europa/Welt
Eng, Frau
Erklärten Ger den Krieg (zu Hitlers Überraschung)
1.9.-28.9.1939
Polen, Osten
Ger
Einmarsch und Besetzung Polens und des Ostens
9.4.-10.6.1940
Dän, Nor,
Norden
Ger
Einmarsch und Besetzung Dänemarks und Norwegens (Norden)
10.5.-22.6.1940
Ned, Bel, Fra, Westen
Ger
Einmarsch und Besetzung der Niederlande, Belgiens, Frankreichs (Westen)
Bis 1941
Ger
Hitler
Ließ sich als „größter Kriegsherr aller Zeiten feiern“
1941
Mittelmeerraum,
Nordafrika, Balkan
Ger, Ita
Erfolge im Mittelmeerraum, in Nordafrika und auf dem Balkan
22.6.1941
UdSSR
Ger
Überfall auf die Sowjetunion trotz Freundschaftsvertrag, Anfangserfolge, Unterschätzung des russischen Winters, Siegeszuversicht
7.12.1941
Pearl Harbor, Pazifik
USA, Japan
Angriff Japans auf US-Flotte
Eröffnung des Kriegs im Pazifik
Aufgabe der Neutralität der USA
11.12.1941
Welt
Ger, USA
Hitler erklärt USA offiziell den Krieg
UK und UdSSR waren noch nicht besiegt worden
USA unterstütze Allierte
1942
Nordkap bis Wolga
Ger
Der Deutsche Machtbereich erstreckte sich vom Nordkap bis zur Wolga
2.2.1943
Stalingrad, Afrika
Ger
Große Teile der deutschen Armee kapitulieren
Gefangennahme großer Teile der deutschen Armee in Afrika
Brechen der Vorstellung der unbesiegbaren deutschen Armee
18.2.1943
Berliner Sportpalast
Goebbels, Deutsche
Rede: „Wollt ihr den totalen Krieg?“
Bau unterirdischer Waffenfabriken
Alle Männer zwischen 16-60 an der Front
Frauen im Sanitätsdienst und in den Fabriken
Viele Fremdarbeiter mussten in deutschen Fabriken arbeiten
Sommer 1943
Welt
Ger, Ita
Deutschland verlor mit Italien wichtigsten Kriegsverbündeten
Die Alliierten rückten an allen Fronten vor
Sommer 1944
Ger
Fremdarbeiter
Über 7,6 Millionen Fremdarbeiter arbeiteten in deutschen Fabriken
6.6.1944
Normandie
Westalliierte
Die Westalliierten übernahmen die Normandie
Es war nur noch eine Frage der Zeit bis der Krieg auch das deutsche Gebiet erreichen würde
1944/45
Ger
Alliierten
Deutsches Reich ist vom Land- und Luftkrieg betroffen
3.1945
Ger/Welt
Ger
Nach der Einnahme Berlins durch die Rote Armee kapitulierte die Deutsche Wehrmacht
30.4.1945
Bunker unter der Reichskanzlei
Hitler und Geliebte
Selbstmord Hitlers und seiner Geliebten
2.9.1945
Japan/USA
Japan/USA
Abwurf zweier Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki durch die USA
Anschließende offizielle Kapitulation