Freitag, 10. April 2015

5. Akt, 6. Szene

Luise kommt mit der Limonade, mit rot geweinten Augen und zitternder Stimme, bringt dem Major das Glas auf einem Teller: Sie sagen mir, wenn sie nicht stark genug ist.
F nimmt das Glas, setzt es wieder ab und dreht sich zu Miller um: Oh, beinahe hätte ich es vergessen, darf ich Sie um etwas bitten, Miller? Mögen Sie mir einen kleinen Gefallen tun?
M: Gerne! Was befehlen Sie?
F: Man wird mich zum Essen erwarten. Leider habe ich heute sehr schlechte Laune, daher ist es mir unmöglich unter Menschen zu gehen. Mögen Sie zu meinem Vater gehen und mich entschuldigen?
L erschrickt, ruft schnell: Das kann ich auch machen!
M: Zum Präsidenten?
F: Nicht zu ihm selbst. Teilen Sie es dem Kammerdiener mit. Zu Ihrer Legitimation ist hier meine Uhr. Ich bin noch da, wenn Ihr wiederkommt.
L sehr ängstlich: Kann ich das nicht besser machen?
F zu M, der schon im Weggehen ist: Halt, und noch etwas! Hier ist ein Brief an meinen Vater, den ich heute Abend erhalten habe. Vielleicht ist er dringend. Können Sie den auch noch mitnehmen?
M: Schon gut, Baron!
L hängt sich an M, hat entsetzliche Angst: Aber mein Vater, das könnte auch ich alles besorgen.
M: Dann wärst du aber allein und es ist finstere Nacht, meine Tochter. (geht)
F: Leuchte deinem Vater, Luise. (L leuchtet ihrem Vater, F wirft Gift in die Limonade). Ja! Sie soll sterben! Der Himmel stimmt mir zu!...

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